Kritik des Sozialismus

 

 

 

National Socialism is a form of Socialism, is emphatically revolutionary,

does crush the property owner as surely as it crushes the worker.

The two regimes, having started from opposite ends,

are rapidly evolving towards the same system —

a form of oligarchical collectivism.

 

George Orwell

 

Der Kommunismus verteilt die Armut gleichmässig

und der Kapitalismus den Reichtum ungleichmässig.

 

Winston Churchill

 

  Aus Utopie kann Grauen werden.

 

Leonhard Schenk

 

 

Kritik des Sozialismus

 

Eine jede Kritik des Sozialismus muss mit der begrifflichen Unterscheidung (A.) der politischen Ideologie des Sozialismus, von (B.) den sozialistischen Bewegungen und Parteien und von (C.) den politischen Systemen des Sozialismus entweder in gegenwärtigen oder früheren und schon untergegangenen sozialistischen Staaten beginnen. Alle bisherigen und die immer noch existierenden sozialistischen Systeme basier(t)en gedanklich auf der einen oder anderen Variante einer sozialistischen Ideologie.

 

1. Sozialistische Bewegungen, Parteien und Ideologien

 

Bei den in den sozialistischen Bewegungen und Parteien engagierten oder involvierten Menschen sind selbstverständ-lich nicht nur ideologische Überzeugungen theoretischer und praktischer Art, sondern auch zahlreiche irrationale Emotionen und Motive wirksam, wie z.B. starke Affekte von Hass auf Juden, Christen und Muslime oder auf Liberale und Konservative sowie Neid und Mißgunst gegenüber Adligen, beruflich erfolgreichen und wohlhabenden Menschen, insbesondere, wenn sie Unternehmer sind. Wissenschaftler und Künstler sind davon meistens weniger betroffen als Philosophen, Theologen und andere Intellektuelle, die keine Anhänger oder sogar erklärte Gegner des Sozialismus sind.

 

Ich unterscheide zwischen drei Varianten einer sozialistischen Ideologie, dem deutschen Nationalsozialismus, dem russischen Stalinismus und dem chinesischen Maoismus, weil es sich bei ihnen um die geschichtlich wirksamsten Formen sozialistischer Systeme gehandelt hat, die im 20. Jahrhundert die grausamsten Diktaturen hervorgebracht haben, die von den brutalsten Diktatoren angeführt wurden. Auf ihre Kosten gingen dem Schwarzbuch des Sozialismus zufolge schätzungsweise über 100 Millionen Tote aufgrund von Arbeits- und Konzentrationslagern, sog. Euthanasie, standrechtlichen Hinrichtungen, politischer Verfolgung von Dissidenten und Intellektuellen, Völkermord an Juden, Sinti und Roma sowie an Geistes- und Gemütskranken sowie Homosexuellen.

 

1. Nationalsozialismus: Deutsche Variante des Sozialismus auf der weltanschaulichen Grundlage eines populären Sozialdarwinismus, der Auffassung von dem natürlichen "Recht des Stärkeren" in Verbindung mit der pseudowissen-schaftlichen Rassenlehre von der angeblichen natürlichen Überlegenheit der sog. arischen Rasse in Verbindung mit heidnischer Esoterik und germanischer Mythologie. Ablehnung der parlamentarischen Demokratie, politischer Miß-brauch und ideologische Umgestaltung des Rechtsstaates  - ca. 18 Millionen Tote (Zivilisten)

 

2. Stalinimus: Russische (sowjetische) Variante des Sozialismus auf der weltanschaulichen Grundlage des Marxismus-Leninismus, einer pseudowissenschaftlichen Lehre von der stufenweise Entwicklung der Geschichte der Menschheit,

die angeblich notwendigerweise vom Feudalismus zur bürgerlichen Revolution und dann vom Kapitalismus zur sozialistischen Revolution und dann über den staatlichen Sozialismus zum utopischen Kommunismus führen soll (Karl Marx und Friedrich Engels, Kommunistisches Manifest von 1848) - Ablehnung der parlamentarischen Demokratie, politischer Mißbrauch und Ideologische Umgestaltung des Rechtsstaates - ca. 20 Millionen Tote (Zivilisten)

 

3. Maoismus:  Chinesische Variante des Sozialismus auf der weltanschaulichen Grundlage des Marxismus-Leninismus, einer pseudowissenschaftlichen Lehre von der stufenweise Entwicklung der Geschichte der Menschheit, die angeblich notwendigerweise vom Feudalismus zur bürgerlichen Revolution und dann vom Kapitalismus zur sozialistischen Revolution und dann über den staatlichen Sozialismus zum utopischen Kommunismus führen soll (Karl Marx und Friedrich Engels, Kommunistisches Manifest von 1848) - Ablehnung der parlamentarischen Demokratie, politischer Mißbrauch und ideologische Umgestaltung des Rechtsstaates - ca. 60 Millionen Tote  (Zivilisten)

 

Die Ideologie des Marxismus-Leninismus und die durch ihn geprägte sozialistische Revolutionen in Russland und in China hatten im 20. Jahrhundert auch einem großen politischen Einfluss auf verschiedene sozialistische Bewegungen in Osteuropa, in Asien, in Afrika und in Lateinamerika. Daher kommen weitere Opfer des Sozialismus hinzu:

 

Osteuropa inklusive DDR: 1 Million Tote

Vietnam: 1 Million Tote

Nordkorea: 2 Millionen Tote

Kambodscha: 2 Millionen Tote

Afrika: 1,8 Millionen Tote

Lateinamerika: 150.000 Tote

 

2. Der deutsche Nationalsozialismus

 

Der deutsche Nationalsozialismus hatte mit dem italienischen Faschismus des Diktators Benito Mussolini und mit dem autoritären Japan (Shintoistisches Kaiserreich) kooperiert. Von den Sozialisten marxistisch-leninistischer Prägung wird jedoch bis heute aus taktischen Gründen verleugnet oder verdrängt, dass es sich bei ihm auch um eine Form von Sozialismus gehandelt hatte, nur um einen Sozialismus, der mit dem Marxismus-Leninismus in politischer Konkurrenz

im Kampf um Einfluss, Macht und Vorherrschaft gestand hat. Was am Sozialismus in philosopischer, ökonomischer und politischer Hinsicht grundsätzlich fragwürdig und kaum überzeugend ist, wird dadurch weder untersucht noch erklärt.

 

Den in Russland erfolgreichen sowjetischen Sozialismus nannten die Nazis aus polemischen Gründen und zur deut-licheren Abgrenzung "Bolschewismus", während die marxistisch-leninistisch geprägten Sozialisten, den deutschen Nationalsozialismus aus polemischen Gründen und zur deutlicheren Abgrenzung einen "Faschismus" nannten und auch heute immer noch nennen. Außerdem behaupten Sozialisten bis heute, dass der deutsche Nationalsozialismus trotz seines Namens gar kein Sozialismus gewesen sei, sondern eine Form des Kapitalismus. Das ist jedoch angesichts der staatlichen Eingriffe in die deutsche Großindustrie, der Verflechtung von Funktionären der Regierungspartei mit Industriellen, aber auch der staatlichen Steuerung volkswirtwirtschaftlicher Prozesse insbesondere in den Zeiten der Kriegswirtschaft eine taktische Geschichtsklitterung,

 

Trotz dieser beiden polemischen Abgrenzungen handelte es sich (aus liberaler, liberal-konservativer oder konservativer Perspektive) beim russischen bzw. sowjetischen Sozialismus und beim deutschen Nationalsozialismus nur um zwei unterschiedliche Formen und Varianten von Sozialismus.

 

Die wichtigsten ideologischen und strukturellen Differenzen zwischen den deutschen Nationalsozialismus und dem marxistisch-leninistischen Sozialismus, waren (1.) die nationale Ausrichtung des ersten und die internationale Aus-richtung des letzteren,  (2.) die mehr hierarchische Ausprägung des ersten und die mehr egalitäre Ausprägung des letzteren, (3.) die stärker anti-semitische Ideologie des ersten und die stärker anti-christliche Ideologie des zweiten.

 

Aber trotz dieser deutlichen Unterschiede gab es auch Gemeinsamkeiten und daher tendierten beide Sozialismen zu totalitären Staaten und kämpften beide gegen die bürgerliche Republiken mit ihrer parlamentarischen Demokratie und ihren autarken Rechtstaaten und der Verteidigung des Rechtes auf Eigentum und Privatbesitz an Produktionsmitteln. Daher hatten beide sozialistischen Bewegungen das gemeinsame Ziel, die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören und durch eine sozialistische Räte- oder Volksrepublik bzw. durch einen sozialistischen Staat zu ersetzen, der sich auch den vormals liberalen Rechtsstaat zu unterwerfen und nach ihrer jeweiligen Ideologie umzugestalten hatte.

 

Der spanische Faschismus (Francismo) hingegen war anders als der deutsche Nationalsozialismus und der italienische Faschismus eine klerikal-faschistische oder national-militaristische Diktatur, die von der römisch-katholischen Kirche  unterstützt wurde, weil sie eine politische Gegenbewegung sowohl gegen den deutschen Nationalsozialismus als auch gegen den italienischen Faschismus war, die beide antisemitisch und antichristlich eingestellt waren. So organisierten katholische Krankenschwestern, Nonnen und Priester einen vielfachen perfiden Kinderraub, bei dem Neugeborene direkt nach der Geburt ihren Müttern wegenommen wurden, da sie angeblich gestorben wären, um sie antiklerikalen sozialistischen Familien wegzunehmen und um sie politisch konformen katholischen Familien zu geben. Die Sozialpolitik Francos hatte aus taktischen Gründen dennoch sozialpolitische Elemente, wie z.B. die Einführung einer allgemeinen staatlichen Krankenkasse für alle Bürger, um im Sinne der katholischen Soziallehre soziale Verelendung zu vermeiden und um dem marxistisch-leninistischen Sozialismus den Wind aus den Segeln zu nehmen.

 

3. Überwindung des Systemstreits zwischen Sozialismus und Kapitalismus

 

Der fundamentale Streit zwischen dem Sozialismus als einem ökonomisch-politischen System staatlicher Planwirtschaft und dem Kapitalismus als einem ökonomisch-politischen System freier und unregulierter Marktwirtschaf war der tief-greifendendste ökonomisch-politische Systemkonflikt des 19. und 20. Jahrhunderts, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts zumindest in Europa weitgehend überwunden ist. Denn in Europa rivalisieren fast nur noch Parteien, die eine mehr oder weniger regulierte Soziale Marktwirtschaft befürworten, nämlich Konservative, Christdemokraten und Liberale mit  Sozialdemokraten, demokratischen Sozialisten und ökologisch-links-liberalen Parteien.

 

Alle diese rivalisierenden Parteien befürworten gewisse Eingriffe des nationalen Staates und Föderationen wie der EU mit Hilfe von Finanz-, Wirtschafts-, und Handelspolitik sowie regulierender bzw. umverteilender Steuerpolitik sowie mit staatlichen Subventionen und den Markt regulierenden Kartellgesetzen. Das bedeutet, dass es praktisch gar keine völlig unregulierte Marktwirtschaft gibt und es eigentlich auch noch nie irgendwo gegeben hat. Denn selbst in den USA gibt es ziemlich strenge Kartellgesetze gegen Monopolbildungen, um den Wettbewerb auf den Märkten zu schützen. Allerdings gibt es in den USA auch einige anarchistische und marktradikale Libertäre, die als Vertreter eines sog. Nachtwächter-staates befürworten, dass der Staat eigentlich nur für die innere und äußere Sicherheit Steuern eintreiben darf.

 

Ob die Marktwirtschaft mit ihren verschiedenen Segmenten von einer Regierung an verschiedenen Stellen freier sein und weniger reguliert werden sollte oder ob er sozialer sein und mehr reguliert werden sollte, wird dann zu einer Frage ökonomisch-politischer Urteilskraft im System der (sozialen) Marktwirtschaft und ist keine fundamentale Systemfrage mehr zwischen Sozialismus und Kapitalismus wie im 19. Jahrhundert. Dieser dritte Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus wurde damit entschieden und historisch zuerst gegen Ende des 19. Jahrhunderts von der deutschen Sozialdemokratie eingeschlagen, worauf ihm später nach den Zweiten Weltkrieg die Christdemokraten folgten. Selbst die Liberalen sind in Europa keine anarchistischen und marktradikalen Libertäre, sondern moderate Wirtschaftsliberale, Sozialliberale oder Bürgerechtsliberale, die nicht mehr gegen alle politischen Eingriffe in das Marktgeschehen sind..

 

Versuche der sozialistischen Jugend- und Studentenbewegung von ca. 1967 bis 1981 endeten in der rechtsstaatlichen Abwehr und polizeilichen Niederschlagung anarcho-sozialistischer Terrorkampftruppen wie der RAF in Deutschland

oder den Roten Brigaden in Italien und ähnlichen anarcho-sozialistischen Terrorbanden in anderen Ländern Europas. Aber in den 70er Jahren wurden auch erst die letzten faschistischen Diktaturen in Griechenland, Portugal und Spanien

in neue freiheitlich-rechtsstaatliche Demokratien mit sozialen Marktwirtschaften verwandelt. Dagegen rebellieren

heute nur noch erzkonservative Reaktionäre aus den rechten Spektrum und sozialistische und radikal-ökologische Bewegungen aus dem linken Spektrum der parlamentarischen Demokratien in Europa.

 

4. Zusammenbruch des realen Sozialismus in der Sowjetunion und ihren Vasallenstaaten

 

Nach dem endgültigen Zusammenbruch des dysfunktionalen und maroden realen Sozialismus in der Sowjetunion und seiner vielen osteuropäischen Vasallen inklusive der DDR war zumindest in den anderen europäischen Ländern schnell klar geworden, dass der planwirtschaftliche Sozialismus nicht funktioniert hat und seit einigen Jahrzehnten nur durch ein freiheitsfeindliches System von Geheimpolizei und Spitzeln, durch Aussschaltung und Unterdrückung von Dissi-denten, durch politische Propaganda und eine sozialistische Ein-Parteien-Diktatur in einem Unrechtsstaat künstlich am Leben gehalten werden konnte. Sozialdemokraten und Christdemokraten, Liberale und Konservative feierten daher gemeinsam das glückliche Ende des realen planwirtschaftlichen Sozialismus in Russland, Osteuropa und in der DDR.

 

Allerdings interpretierten die meisten US-Amerikaner den historischen Untergang der Sowjetunion anders als die meisten Kontinentaleuropäer und auch anders als die Briten mit ihrer Rivalität zwischen der sozialdemokratischen Labour-Party und den konservativen Tories. Denn die US-Amerikaner haben selbst keine sozialdemokratische Partei haben, denn die US-Demokraten reichen von wirtschaftsliberal bis sozialdemokratisch. Die meisten Republikaner und Libertären in den USA können oder wollen bis heute nicht zwischen der sozialen Marktwirtschaft sozialdemokratischen Parteien und dem Sozialismus unterscheiden. Den historischen Untergang der Sowjetunion hielten sie daher mehr-heitlich für einen Sieg der freien Marktwirtschaft und des unregulierten Kapitalismus.

 

Da die meisten US-Amerikaner die USA (zusammen mit Großbritannien) bis heute für das stolze Mutterland des sieg-reichen Kapitalismus halten, haben sie meistens wenig Verständnis für den dritten Weg der sozialen Marktwirtschaft der Sozial- und Christdemokraten in Europa, der den historischen Systemkonflikt zwischen Sozialismus und Kapitalismus bereits nach dem zweiten Weltkrieg und lange vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion überwunden hatte. Daher setzen beide US-amerikanischen Parteien eher auf die Liberalen und wirtschaftlich Konservativen als auf die Sozial-demokraten und demokratischen Sozialisten in Europa. Es gibt jedoch einen linken sozialpolitischen Flügel bei den Demokraten (Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Alexandria Ocasio-Cortez, u.a.), der davon abweicht und sich eher mit den Sozialdemokraten in Skandinavien, in den Beneluxstaaten und in Deutschland identifiziert.

 

Obwohl die US-Amerikaner versuchten, das neue, sich wandelnde Russland in der Ära nach Gorbatschow und unter der Führung von Boris Jelzin mit ihren kapitalistischen Methoden und vorwiegend im eigenen Geschäftsinteresse in ein kapitalistisches Land zu verwandeln, förderten sie dadurch jedoch die sozialen Nöte der politischen Umwälzungen. Auf diese Weise beschleunigten sie sogar die Entwicklung Russlands zu einer undemokratischen und rechtsstaatslosen, autoritären und zentralistischen Oligarchie, die bis heute vom Präsidenten Wladimir Putin mit pseudo-demokratischen Scheinwahlen, mit staatlicher Propaganda, mit Geheimdiensten, Oligarchen und abhängigen Vasallen vom Kreml aus gesteuert wird. 

 

5. Drohender Niedergang der Vormachtstellung der USA und interne Probleme des amerikanischen Kapitalismus

 

Die US-amerikanische Fehlinterpretation des Untergangs des realen Sozialismus in der Sowjetunion und ihren Vasallen-staaten vor allem in Osteuropa als ein Sieg der unregulierten Marktwirtschaft führte nicht nur in den USA, sondern im ganzen Westen zu einer Stärkung des sog. Turbokapitalismus oder globalisierten Neoliberalismus. Der amerikanische Politikwissenschaftler Frances Fukuyama glaubte sogar, dass Demokratie und Marktwirtschaft endgültig gesiegt hätten und dass damit frei nach Hegels dialektischer Geschichtsmetaphysik die Geschichte der Menschheit an ihr vorläufiges Ende gekommen sei. Weit gefehlt! Der neoliberale Boom des globalisierten Kapitalismus dauerte zwar fast 20 Jahre von 1990 bis zur Krise des Finanzkapitalismus und der Immobilienwirtschaft in den Jahren 2008 bis 2010.

 

Seit dieser Zeit zeigen sich jedoch nicht nur ständig neue Krisensymptome dieser unregulierten Marktwirtschschaft mit ihrem globalen Freihandel aufgrund verheerender Auswirkungen auf die schleichende Zerstörung der ökologischen Lebensbedingungen, das Fehlen eines effektiven Schutzes der Verbraucher vor der unregulierten Lebensmittelindustrie (durch viel zu viel Fett, Salz, Zucker im Fastfood und in ihren anderen Fertigprodukten, die abhängig und krank machen) sowie der Reduktion sozialer Regulierungen in ganz Europa und schließlich einer massiven Umverteilung "von unten nach oben". Die dadurch entstandene nur allzu verständliche Kapitalismuskritik führt gelegentlich jedoch zu einem kaum durchdachten und historisch unaufgeklärten nostalgischen Revival sozialistischer Phrasen und sozialutopischer Träumereien. 

 

Anstelle einer effektiven ökologischen und sozialen Regulierung der Märkte im Dienste des Lebens und der Gesundheit der jeweiligen Bevölkerung wird der harte Kampf des neoliberalen Kapitalismus vor allem in den führenden Industrie-nationen durch ideologische Ablenkungsmanöver verstärkt: durch frauenfeindlichen Chauvinismus, durch fremden-feindlichen Nationalismus und durch anti-demokratischen Autoritarismus. Diese Tendenzen werden selbst in Europa durch die realen Probleme der anhaltenden Migrationsbewegungen aus Afrika und dem Nahem Osten massiv verstärkt. Hinzu kommen der politische Islamismus in der Türkei, im Iran und im Irak, in Saudi-Arabien und in anderen arabisch-islamischen Ländern, ein religiös aufgeladener Hindunationalismus in Indien, eine extrem nationalistischer Geschichts-revisionismus in Russland und ein neuer Imperialismus in der VR China.

 

Die USA als frühere hegemoniale und militärische Führungsnation der NATO und des sog. Westens (inklusive Australien, Japan, Neuseeland, Südkorea und Taiwan) straucheln durch ökonomische Überlastung und innere Spaltung des Landes in zwei unversöhnliche ideologische Lager. Die USA wären nicht das erste Imperium in der Geschichte der Menschheit, das durch zu große Ausdehnung und durch ökonomische Überlastung an seiner Peripherie im Inneren degeneriert und zu zerfallen droht. Der drohende Niedergang der USA als ökonomisch-politischer Hegemonialmacht des sog. Westens zeigt sich an den zunehmenden militärisch-politischen Provokationen Chinas und Russlands. Russland versucht sich gegen den Willen der Bevölkerung Georgien, Moldawien und die Ukraine einzuverleiben oder (falls nicht mehr möglich) sinnlos zu zerstören. China plant sich die ökonomisch-politisch westlich orientierte, aber kulturell chinesische Republik Taiwan gegen den Willen der Bevölkerung wieder anzueignen.

 

In den USA schwindet seit einigen Jahren nicht nur die ökonomische und militärische Macht, ganz im Alleingang die führende Hegemonialmacht der marktwirtschaftlichen Demokratien zu bleiben, da sie nicht nur atlantische, sondern auch pazifische Regionen zu schützen hätte. Hinzu kommen ökonomisch-politische Krisen und Konflikte in Süd- und Mittelamerika sowie in der Arktis. Es fehlt zunehmend auch am politischen Willen, die alleinige hegemoniale Schutz-macht des ganzen demokratischen "Westens" zu sein, wenn die Europäer und andere Nationen immer nur Nutznießer dieses Schutzes sind und sich nicht hinreichend selbst zu schützen willens oder in der Lage sind. Einige früher blockfreie BRICS-Staaten wie Brasilien, Indien und Südafrica stehen angesichts der konkurrierenden Angebote aus China und Russland nicht mehr klar zu Europa und den USA. In Deutschland wurde in den 16 Jahren der Kanzlerschaft von Angela Merkel diese für den ganzen Westen bedrohliche Entwicklung verschlafen und immer nur zum eigenen Nutzen und Vorteil mit China und Russland Handel getrieben, dabei aber die eigene Wehrfähigkeit und der vertraglich vereinbarte Beitrag zur NATO sträflich vernachlässigt. Der vorgeschobene Pazifismus war nur eine lukrative Heuchelei.

 

6. Putins Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und Chinas Pläne zur Eroberung Taiwans

 

Seit dem völkerrrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine und seit der gescheiterten Eroberung Kiews versucht der Kreml die NATO und den sog. Westen zu spalten. Die staatliche Propagandamaschinerie des Kreml versucht mit der peinlichen Unterstüzung der russisch-orthodoxen Kirche die ukrainische Regierung als Faschisten zu brandmarken und den sog. Westen als "Reich des Bösen und der Dekadenz" darzustellen, um ihren totalen Vernichtungskrieg vor sich selbst und der Bevölkerung zu rechtfertigen. Ohne diese verlogene Selbst- und Fremdtäuschung hätten Putin und seine Vasallen im Kreml diesen Krieg weder beginnen noch durchführen können. Leider hat die NATO und der sog. Westen seit der Corona-Epidemie und dem Ukrainekrieg auch in der UNO und WHO nicht mehr die meisten Nationen hinter sich.

 

China  hat zwar weniger Atomraketen und viel weniger Landmasse als Russland, ist Russland jedoch ökonomisch und militärisch haushoch überlegen. Gerade das macht Putins Kreml so brandgefährlich, da er nur auf militärische Macht und politische Stärke setzt. In dieser Situation der erhöhten Unberechenbarkeit Putins und des Kreml kommt es umso mehr darauf an, dass China und die USA die Nerven behalten und dass die anderen europäischen NATO-Staaten mit ihren Atomwaffen die Ruhe bewahren und eindeutig auf der Seite der USA stehen, ohne China zunbedrohen und ohne Putin und den Kreml zu einer Verzweiflungstat zu provozieren.

 

China scheint den Ausgang des Krieges in der Ukraine genau zu beobachten und abzuwarten. Denn davon hängt ab, ob sie es wagen können und ob sie einen günstigen Zeitpunkt für die Eroberung Taiwans finden. Sollte Putins Kreml in der Ukraine siegen, dann wäre China eher geneigt, Russland nachzueifern und Taiwan zu erobern. Allerdings wollen sich Xi Jinping und seine Volksgenossen die in ihren Augen abtrünnige Inselrepublik Taiwan "nur" besetzen, erobrern und sich einverleiben, aber nicht völig vernichten und zerstören, wie das derzeit Putin und der Kreml mit der Ukraine macht.

 

Einige früher blockfreie BRICS-Staaten und industrielle Schwellenländer müssen anscheinend unter diesen verschärften Bedingungen und Konflikten an ihre eigenen Interessen denken und bleiben entweder neutral oder halten sich lieber an China und Russland, insofern sie von deren Erdgas und Erdöl oder von anderen Rohstoffen und Handelsbeziehungen wirtschaftlich abhängig sind. Die Anzahl der westlich orientierten rechtstaatlichen Demokratien und sozial regulierten Marktwirtschaften in der Welt scheint momentan zu schwinden, wozu der zunehmende politische Nationalismus und die politische Instrumentalisierung des religiösen Fanatismus in vielen Ländern und Regionen beitragen.

 

Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten und politischen Bündnisse erhalten auch deswegen eine zunehmende Bedeutung, weil die akute ökologische Krise globaler Natur ist und weil sie anscheinend alle Völker und Nationen zum Überlebens-kampf zu zwingen scheint. Die Menschheit ist leider noch keine wirkliche politische Einheit in der realen Vielfalt der Völker und Nationen mit einem gemeinsamen Gegner oder einem verbindenden Ziel, weil sie es bisher einfach nicht geschafft hat, alle Völker und Nationen im friedlichen Kampf um das gemeinsame Überleben angesichts der akuten ökologischen Krise der ganzen Menschheit zu vereinen.

 

Dem kritischen Realismus und philosophischen Universalismus kommt in dieser Lage eine Schlüsselrolle zu. Die ganz einfache Überzeugung des Common Sense, dass es natürliche Arten von Tieren und Pflanzen gibt und dass der Mensch eine ganz besondere natürliche Art darstellt, die sich durch Sprache und Denken, Kommunikation und Antizipation, Wissenschaften und Künste von allen anderen intelligenten Lebewesen auf der Erde auszeichnet, ist wichtiger denn je. Denn linke Ideologen misstrauen dieser Überzeugung und spalten die Menschen in bester Absicht nach Identitäten, Hautfarben, Ethnien, Geschlechtern und Altersgruppen, während sie rechte Ideologen ebenfalls mit guten Absichten nach nationalen und kulturellen Zugehörigkeiten zu trennen versuchen. Beide Seiten meinen es gut, sehen aber auf der jeweils anderen Seite das Schlechte und Böse.

 

7. Hat der Sozialismus überhaupt noch eine Zukunft?

 

Wenn man sich an das Scheitern aller sozialistischen Staaten im 20. Jahrhundert mit ihren dysfunktionalen Planwirt-schaften erinnert, müsste man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass der Sozialismus keine Zukunft haben kann. Aber damit meint man vermutlich eher, dass der Sozialismus eigentlich keine Zukunft haben sollte, wenn die Völker

und Nationen rational agieren bzw. rational regiert werden. Nun wissen wir jedoch aus der Geschichte der Menschheit, dass die Völker und Nationen leider selten rational agieren bzw. rational regiert werden.

 

Meistens ist eher das Gegenteil der Fall, wie wir gerade aus der Bibel lernen können. Denn die Bibel ist im Großen und Ganzen ein Geschichtswerk, das von dem ersten konsequent monotheistischen Volk handelt, das sich von dem Einfluss der Selbsttäuschung durch vom Menschen gemachten Götzen und Götzenbildern zu befreien versucht, um möglichst

in Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand (SHALOM) zusammen zu leben. Die Bibel beschreibt jedoch auch das wieder-hohlte Scheitern des Volkes Israel bei seinen Versuchen, Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand aus eigener Kraft durch menschliche Satzungen und menschliche Regierungen herzustellen und zu erhalten. Daher erzählt die Bibel auch davon, dass in Israel immer wieder Propheten aufgetreten sind, die das verirrte Volk an die verlorene Ehrfurcht vor Gott als der einzig zuverlässigen Quelle von Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand (SHALOM) erinnerten und zur Umkehr zu Gott aufgerufen haben.

 

Was für Israel gegolten hat, ist zumindest in Europa für alle Völker und Nationen exemplarisch geworden. Auch die Völker und Nationen Europas agierten leider nur selten rational und wurden leider nur selten rational regiert. Daher waren Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand immer wieder aufs Neue gefährdet. Krieg, Unrecht und Not brachen immer wieder ein und zerstörten das tiefe und natürliche menschliche Verlangen nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand. Es gibt jedoch keinen vernünftigen Grund anzunehmen, warum sich diese menschliche Irrationalität in der innerweltlichen Geschichte der Völker und Nationen, die wir in der Vergangenheit beobachten konnten, nicht auch gegenwärtig vollziehen und in Zukunft wiederholen könnte. Denn sowohl im Ökonomischen, wo es um die kluge Vorsorge für das private und öffentliche Wohlergehen geht, als auch im Politischen, wo es um die geschickte Bewahrung weitgehend friedlicher und gerechter Machtverhältnisse geht, sind menschliche Bedürfnisse und Affekte am Werk, die zumindest  nicht geradewegs zum Rechten und Guten gesteuert werden. Rationalität im Denken, Fühlen und Handeln ist im Garten des Menschlichen wohl eher die Ausnahme als die Regel, auch wenn kluge Philosophen sich das seit den Griechen anders gewünscht und vorgestellt haben.

 

Aufgrund der menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand erhoffen sich Menschen, dass diese höchsten Ziele aller ökonomischen und politischen Organisation von ihnen selbst rational geplant und politisch herge-stellt werden können. Daher meinen sie fälschlich, dass es dafür nicht der Ehrfurcht vor Gott und des Vertrauens auf Gott bedarf. Vor allem verstehen sie nicht, wozu die Ehrfurcht vor Gott und das Vertrauen auf Gott gut sein soll und wieso man überhaupt an einen einzigen, unteilbaren und unsichtbaren Gott glauben kann, den man weder sehen noch hören noch riechen noch schmecken noch anfassen noch spüren kann. Daher erhoffen sie sich auch keine Hilfe von einem solchen Gott und verstehen nicht, wozu der Glaube an einen solchen einzigen und unsichtbaren Gott gut sein soll, um ihrer menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand näher zu kommen. Die natürliche Neigung der Menschen ist daher, zu meinen, dass es im Privaten, im Ökonomischen und im Politischen auch ohne diesen Glauben an Gott gehen kann und gehen könnte.

 

Daher gibt es tief in den Menschen auch die Neigung, für ihre menschliche Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand selbst zu sorgen. Dies scheint auch der Grund dafür zu sein, warum sozialistische Utopien nicht irgendwann verschwinden, sondern immer wieder auftauchen. Vermutlich entsprangen alle sozialistischen Utopien dieser tiefen Neigung der Menschen, für ihre gesunde menschliche Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand auch ohne den aus Israel stammenden Glauben an den einen unsichtbaren Gott ganz auf eigene Faust durch ökonomische und politische Organisation sorgen zu können. Daher scheinen die Menschen späterer Generationen jedoch auch nicht aus der Geschichte zu lernen, warum alle bisherigen sozialistischen Völker und Nationen gescheitert sind und scheitern mussten. Statt dessen setzen sie ihr Vertrauen immer wieder auf ihre eigenen ökonomisch-politischen Pläne und Projekte und geben ihren Glauben an den einen unsichtbaren Gott als einziger zuverlässiger Quelle für einen dauer-haften und nachhaltigen Zustand von Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand auf.

 

Vermutlich entspringen sozialisische Ideen, Motive und Projekte nicht nur dem irrigen Glauben an die Erfüllbarkeit dieser menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand, sondern auch dem noch mehr in die Irre führenden Glauben an die menschliche Machbarkeit von Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstandin der Weltgeschichte.

Es ist daher kein Zufall, sondern leicht zu verstehen, warum alle sozialistischen Staaten der Vergangenheit, wie in China, Russland und Deutschland totalitär waren und warum sie Juden und Christen und teilweise auch Muslime verfolgten,

als Rivalen oder als Feinde ansahen und bekämpften. Der Sozialismus entspringt nämlich an der Wurzel der mensch-lichen Psyche der allzu menschlichen Neigung, für seine menschliche Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand selbst zu sorgen, ohne die Ehrfurcht vor Gott zu pflegen und auf Gott zu vertrauen.

 

Da man die Ehrfurcht vor Gott und das Vertrauen auf Gott jedoch nicht erzwingen kann, muss man immer wieder damit rechnen, dass viele oder gar die meisten Menschen auf die verlockenden Sirenengesänge sozialistischer Phantasien, Träumereien und Utopien hereinfallen. Die Erinnerung an das völlige Scheitern aller bisherigen sozialistischen Staaten und an die unzähligen Opfer der grausamen sozialistischen Gewaltherrschaft scheint kaum zu genügen, um neue Ge-nerationen vor den Irrwegen des Sozialismus zu bewahren. Gerade säkularisierte "offene Gesellschaften" und liberale Demokratien laufen in Krisenzeiten immer wieder Gefahr, dass an ihren Schulen und Universitäten eher für sozialistische Pläne und Projekte und für sozialistische Ideologien geworben wird, als für den gewissenhaften Glauben an Gott als der einzig zuverlässigen Quelle alles Guten.

 

Selbstverständlich hängen die Ehrfurcht vor Gott und das Vertrauen auf Gott von einem persönlichen Glauben an Gott ab, der weder wissenschaftlich noch philosophisch beweisbar ist. Weder menschliche Erfahrung in den drei Formen von Selbsterfahrung, Lebenserfahrung und Welterfahrung noch wissenschaftliche experimentelle Naturerkenntnis noch Vernunft in Form apriorischer Argumente können Atheisten und Skeptiker vom Dasein Gottes zwingend überzeugen. Gottesbeweise müssten teils rhetorische, teils argumentative Darlegungen (demonstrationes) der Wahrheit vom Dasein Gottes sein, mit deren Hilfe vormals Ungläubige erfolgreich überzeugt und nicht bloß überredet werden. Aber viele Philosophen nach Hume und Kant halten das nicht mehr für möglich, sodass Versuche von rationalen philosophischen Gottesbeweisen eher mehr oder weniger überzeugende Plädoyers für die Wahrheit oder Wahrscheinlichkeit vom Dasein Gottes sind.

 

8. Die Gefahr eines neuartigen Totalitarismus und die Frage nach den Chancen sein Verhinderung

 

Die Gefahr, dass sich in Europa, in Mittel- oder Südamerika oder in Nordamerika noch einmal ein Sozialismus auf der Grundlage des wissenschaftlich überholten und ideologiekritisch widerlegten Marxismus-Leninismus etablieren, kon-solidieren und ausbreiten könnte, scheint mir ziemlich gering zu sein. Aber das bedeutet nicht, dass nicht andere For-men von Sozialismus oder fortschrittsgläubigem Totalitarismus entstehen könnten, die nur andere und neue ideo-logische  Voraussetzungen haben, andere politische Machtstrukturen entstehen lassen und andere psychologische Mechanismen der Herrschaft herausbilden und nutzen. Gegenwärtig scheinen mir drei Varianten denkbar:

 

1. eine sozialistische oder egalitäre Variante auf der Grundlage einer egalitaristischen Ideologie der Verabsolutierung der Idee der Gleichheit und eines mächtigen Staates, der anfangs noch mit demokratischen, dann aber mit undemokra-tischen Mitteln eine freiheitsfeindliche Regierung von Funktionären etabliert, die die Bürger mit Hilfe von Propaganda, Quoten, Zwangsabgaben und psychologischer Manipulation steuern und unterdrücken. Die Coronakrise etwa von 2020 bis 2022 war zwar keine "Coronadiktatur", wie viele Kritiker und Querdenker meinten, hat jedoch gezeigt, dass gesund-heitliche Gefahren durch Seuchen, tödliche Viren oder andere epidemische Bedrohungen für Leben und Gesundheit das Potential haben, vormals weitgehend mündige und kritische Bürger durch die Medien in angsterfüllte und gehorsame Massen zu verwandeln.

 

2. eine antiegalitäre oder sozialdarwinistische Variante auf der Grundlage der Ideologie des globalisierten Neolibera-lismus der Verabsolutierung der Idee der Freiheit eines mächtigen Unternehmertums, der anfangs noch mit demokrati-schen, dann aber mit undemokratischen Mitteln eine staatsfeindliche Regierung von Funktionären etabliert, die die Bürger mit Hilfe von Propaganda und psychologischer Manipulation steuern und unterdrücken. Die Wirtschaftskrise

von 2008-2010 hat gezeigt, dass die Schere zwischen ärmeren und reicheren Schichten der Bevölkerung schnell weiter auseinandergehen kann, wenn systemrelevante Banken und Börsen direkt vom Staat gerettet werden, aber die Bürger und Steuerzahler dafür die Kosten tragen müssen, obwohl sich Banker und Börsianer nur verzockt haben. Da sie öko-nomisch und sozial unvertretbare Risiken eingegangen sind, müssten sie dafür eigentlich zur Rechenschaft gezogen werden. Es kann dann zu einer ungerechten Umverteilung des erwirtschafteten und vererbten Reichtums "von unten nach oben" kommen und damit können einfache Bürger Bildungs-, Gesundheits- und Lebenschancen einbüßen.

 

3. eine ökologische oder öko-diktatorische Variante, auf der Grundlage eines mächtigen Staates, der anfangs noch mit demokratischen, dann aber mit undemokratischen Mitteln eine freiheitsfeindliche Regierung von Funktionären etabliert, die die Bürger mit Hilfe von Propaganda, Zwangsmitteln wie Gesetzen und Verordnungen und psychologischer Manipulation steuern und unterdrücken. Auch gesundheitliche Gefahren für Leib und Leben für eine Gesellschaft oder die ganze Menscheit durch die Erderwärmung (den sog. Klimawandel) haben das Potential, vormals mündige und eher kritische Bürger in angsterfüllte und gehorsame Massen zu verwandeln. Die Klimakrise hat nach Ende der Corona-Epi-demie und mit Beginn des Krieges in der Ukraine gezeigt, wie sich ökologisch engagierte Gruppierungen wie Fridays for Future oder Die letzte Generation mit den besten Absichten, die Menschheit oder die Erde zu retten, radikalisieren können, dann aber die Demokratie und den Rechtsstaat mißachten (wie z.B. beim Anschlag auf das Grundgesetz-Denkmal in Berlin), um zuversichtlichere Bürger und Regierungen zum Umdenken in ihrem Sinne und zum Handeln zu zwingen. Regierungen, die mit ihnen sympathisieren oder sich mit ihnen fraternisieren, können dann ebenfalls in bester Absicht freiheitsfeindliche Gesetze und kaum erfüllbare Verordnungen zum Klimaschutz erlassen, um die Arbeitsweise (online), die Ernährungsweise (vegan oder vegetarisch), den Energieverbrauch (nicht mehr fossil) und die Verkehrsmittel (nur noch elektrische Antriebe) der Bürger zu bestimmen.

 

In Deutschland neigen die Linken zur ersten, die Liberalen zur zweiten und die Grünen zur dritten Variante eines neuen Totalitarismus, während die Sozial- und die Christdemokraten allzu ideologische Verabsolutierungen von Gleichheit, Freiheit oder Nachhaltigkeit bzw. von Umweltschutz immer noch zu vermeiden versuchen. Die Linken und

die Liberalen sind jedoch in Deutschland zu schwach, um ihre politische Ideologie in einer totalitären Weise umzusetzen. Nur die Grünen mit ihren maoistischen Wurzeln (Bütikofer, Kretschmann, Trittin u.a. waren in ihren politisch prägenden Studienjahren im maoistischen Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW)) könnten versuchen, in einer äußerst autoritären Weise die Bürger zu gängeln und ihre politischen Ziele auf Kosten der Bürger, der Industrie und des Wohl-standes in Deutschland durchzusetzen. Haben sie nicht schon längst damit angefangen?

 

UWD