Kulturphilosophie (im Aufbau)

 

 

 

Margritte, L'empire des lumieres
Margritte, L'empire des lumieres

 

 

 

Ein gebildeter Mensch ist nicht der,
den die Natur verschwenderisch behandelt hat;
ein gebildeter Mensch ist der, der die Gaben, die er hat,
gütig, weise und richtig auf höchste Weise gebraucht.

Rahel Varnhagen von Ense

 

 

Das Programm der Aufklärung war die Entzauberung der Welt.

Sie wollte die Mythen auflösen und Einbildung durch Wissen stürzen.

... schon der Mythos ist Aufklärung, und: Aufklärung schlägt in

Mythologie zurück.

 

Max Horkheimer und Theodor W. Adorno

 

 


 

 

Kulturphilosophie ist im Zeitalter des planetarischen Bewusstseins und der Globalisierung der Wissenschaften und Techniken, Wirtschafts- und Kommunikationsformen sowie der internationalen rechtlichen und politischen Institutionen ebenfalls ein unverzichtbares Desiderat der Philosophie. Die Hegel'sche Geschichtsphilosophie war zwar noch im 19. Jahrhundert ein wichtiger Ausgangspunkt, kann aber aufgrund ihrer dogmatischen und ideologischen Hierarchisierung der Religionen und Kulturen mit Hilfe von Vergleichen mit den Altersstufen des menschlichen Lebens nicht mehr aufrecht erhalten werden. Die Religionsgeschichte der Menschheit führt nicht notwendigerweise zum deutschen Protestantismus und der Weltgeist lässt sich nicht unbedingt im schwäbischen Pietismus des Tübinger Stifts nieder. Auch die Religionsgeschichte von Arnold Toynbee ist zwar auch immer noch aus einer christlichen Perspektive geschrieben, aber sie behandelt die anderen Religionen schon als koexistente Dialogpartner und als gleichberechtigte Rivalen. Noch bedeutender ist jedoch die weltgeschichtliche Abhandlung Menschheit und Mutter Erde. Die Geschichte der großen Zivilisationen, auch wenn sie in manchen Hinsichten aus religionswissenschaftlicher Hinsicht veraltet zu sein scheint.

 

Kulturphilosophie kann nur in einer geschichtlichen Form betrieben werden und deswegen handelt es sich hier um einen Anknüpfungspunkt. Allerdings bedarf es jedoch vor allem

 

einer Philosophie des Verstehens in den Kultur- und Geisteswissenschaften,

 

einer Ontologie der kulturellen Phänomene und Gebilde, und

 

einer Ontologie der Inhalte des Geisteslebens.

 

Hier bieten sich grundlegende Werke der Philosophie des 20. Jahrhunderts an: (1.) Hans-Georg Gadamers Wahrheit und Methode, (2.) Ernst Cassirers Versuch über den Menschen und seine Philosophie der symbolischen Formen, (3.) Richard Hönigswald, Grundfragen der Erkenntnistheorie, sowie (4.) Nicolai Hartmanns Abhandlung Das Problem des geistigen Seins: Untersuchungen zur Grundlegung der Geschichtsphilosophie und der Geisteswissenschaften.

 

 


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Ulrich Diehl, Taking Historical Materialism Seriously?
Kritische Auseinandersetzung mit dem Historischen Materialismus
und mit dessen Kritik bei Popper und Szweezy, Bloomington 1982
Diehl, U., Taking Historical Materialism
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