Frauen in der Bibel - Jesus und die Frauen

 

 

Jesus und Frauen

 

Christine Schenk

 

"Und es begab sich danach, daß er durch Städte und Märkte reiste, und predigte und das Evangelium vom Reich Gottes verkündete, und die Zwölf mit ihm, dazu etliche Frauen nämlich Maria, die da Magdalena heißt und Johanna, die Frau Chusas, des Pflegers des Herodes, und Susanna und viel andere, die ihm von ihrem Vermögen etwas abgaben." Lukas 8:1-3

 

Geschichtlicher Rückblick

 

Mit der Entdeckung der Nag Hammadi Handschriften sowie der Schriften vom Toten Meer ergibt sich ein wesentlich besseres Bild über die Anfänge des Christentums sowie über das Judentum zur Zeit Jesus'. Auch die feministische Exegese eröffnet neue Perspektiven über die Welt der Frauen während des 1. Jahrhunderts in Palästina und der hellenistischen Welt, die sich letztendlich dem Christentum erschloß. Im palästinensischen Zusammenhang wird Jesus' Behandlung der Frauen als absolut inklusiv gesehen. Diese erlebte Ebenbürtigkeit führte dazu, daß die frühen Jüngerinnen von Jesus ihre Führungsrolle in den frühesten christlichen Kirchen als gegeben betrachteten. Das ist aus Paulus' Briefen, der Apostelgeschichte wie auch aus anderen frühchristlichen Schriften ersichtlich.

 

Als das Christentum begann, sich immer weiter zu verbreiten, wurde die Führungsrolle der Frauen in den christlichen Kirchen der patriarchalen griechisch-römischen Welt immer weniger akzeptiert. Jesus' ursprüngliche allumfassende Vision, die gleichzeitig Gewalttätigkeit und die Unterordnung einer Person durch eine andere ablehnte, war (mit einigen Ausnahmen) für die nächsten 2000 Jahre scheinbar in Vergessenheit geraten. Damals, genau so wie heute, war die Gesellschaft nicht bereit, Gottes liebevolle Gerechtigkeit anzunehmen. Die allumfassende Jesus-Vision taucht nun wieder auf und wahrscheinlich mit wesentlich größerer Dringlichkeit in einer Welt, die langsam zu begreifen beginnt, daß sie irgendwie die gewaltlose Gemeinsamkeit annehmen oder aber zugrunde gehen muß.

 

Das allumfassende Zeitalter Jesus' ist gekommen. Wenn sich diese gewaltlose Welt der Gemeinsamkeit und Partner-schaft verwirklichen soll, benötigt sie die Tatkraft von Männern wie auch von Frauen. Sexismus und Unterdrückung anderer sind Krankheiten, von denen wir alle befallen sind. Männer und Frauen leiden daran. Wie vor zweitausend Jahren können auch sie heute geheilt werden, wenn sie das heilende Mysterium von Jesus annehmen – einen Tag nach dem andern. ...

 

Frauen in der Vorchristlichen Welt

 

Zu Jesus' Zeiten, genau wie heute, waren alle Gesellschaften patriarchal. Die Frauen waren den Männern untergeordnet, erst ihren Vätern, dann ihren Ehemännern. Der gesellschaftlich-wirtschaftliche Stand der Frau war ziemlich unterschied-lich je nach dem Stand der bürgerlichen Ehe- und Erbrechte, die ihnen ihre jeweilige am Mittelmeer gelegene Gesell-schaft zugestand.

 

Griechenland und Mazedonien

 

Im Jahre 340 v. Chr. schrieb Demosthenes: "Halte Maitressen, die uns Vergnügen bereiten, Konkubinen, die uns täglich pflegen und umsorgen, Ehefrauen, die uns legitime Kinder gebären und unseren Haushalt treu verwalten." Nur grie-chische Ehefrauen waren Bürgerinnen und hatten das Wahlrecht. Sie hatten das Recht, zusätzlich zu ihrer Mitgift ein beschränktes Eigentum zu besitzen. Konkubinen und Maitressen hatten keine Bürgerrechte, doch genossen Maitressen Erziehung, damit sie ihren Liebhabern angenehme Seelenschwestern sein konnten. Genau so wie in Rom wurden uner-wünschte Töchter am Bergrand zum Sterben ausgesetzt.

 

Die Frauen in Mazedonien waren besser dran. Sie bauten Tempel, gründeten Städte, stellten Heere auf und hielten in Befestigungen stand. Sie waren Regenten und teilten die Herrschaft. Die Männer verehrten ihre Frauen und benannten sogar Städte nach ihnen. Thessalonika war so eine Stadt. Den Frauen wurden dort vererbbare Bürgerrechte zuge-sprochen. Eine mazedonische Geschäftsfrau, Lydia, gründete nach ihrer Bekehrung durch Paulus die Kirche in Phillipi.

 

Ägypten und Rom

 

Ägyptische Frauen waren den Männern rechtlich gleichgestellt. Sie konnten kaufen, verkaufen, borgen und leihen. Sie konnten Unterstützungsgesuche an die Regierung schicken, eine Scheidung in die Wege leiten und Steuern zahlen. Die älteste Tochter durfte rechtlich Erbin werden.

 

In Rom war die Autorität des Vaters vorherrschend. Ein römisches Mädchen wurde namentlich in die Hände ihres zu-künftigen Gatten verkauft. Töchter und Söhne erhielten eine Erziehung, die Söhne bis zu siebzehn, die Töchter bis zu dreizehn, wenn ihre Verehelichung vorgesehen war. Eine Römerin konnte keine Geschäfte in ihrem Namen abwickeln. Sie konnte jedoch die Hilfe eines männlichen Verwandten oder Freundes dazu in Anspruch nehmen, der dann als ihr Agent fungierte. Die Frauen hatten Erbrechte und das Recht auf Scheidung. Die Römerinnen konnten nicht wählen und kein öffentliches Amt bekleiden. Nichtsdestoweniger hatten die älteren römischen Ehefrauen Macht und Einfluß, denn sie waren in der Tat das Oberhaupt des Haushalts und führten die Geschäfte während ihre Ehemänner weg waren und in Cäsars Legionen kämpften.

 

Das frühe Christentum verbreitete sich schnell in der römischen Welt und die reichen römischen Matronen spielten dabei eine nicht unwesentliche Rolle. In der Regel hatten Frauen in vorchristlichen Kulturbereichen mit starken weiblichen Göttinnen (Aphrodite in Korinth, Isis in Ägypten) einen besseren gesellschaftlich-wirtschaftlichen Stand. In praktisch allen vorchristlichen Kulturbereichen beteiligten sich Männer und Frauen an der Führung des religiösen Gottesdienstes.

 

Frauen im palästinensischen Judentum

 

Die palästinensischen Hebräerinnen gehörten zu Jesus' Zeiten zu den ärmsten der Welt. Das rührte wohl daher, daß sie kein Erbrecht hatten und aus dem geringsten Grund heraus geschieden werden konnten. Hebräer konnten sich von ihren Frauen scheiden lassen, wenn sie das Essen anbrannten (Hillel) oder Ehebruch begingen (Shammai). Hebräe-rinnen durften sich jedoch nicht von ihrem Männern trennen. In einer Gesellschaft, in der Frauen nicht überlebten, es sei denn, sie waren Teil eines patriarchalen Haushalts, war eine Scheidung katastrophal. In diesem Licht betrachtet ist Jesus' Scheidungsverbot zum Schutz der Frauen. Ein weiteres Beispiel für Jesus' Mitleid für die ans Patriarchat gefesselten Frauen ist seine Errettung des Sohnes der Witwe zu Naim.

 

Eine Hebräerin hatte ein minimales oder kein Eigentumsrecht. Theoretisch konnte sie Land erben, aber in der Praxis hatten die männlichen Erben das Vorrecht. Selbst wenn sie Eigentum erbte, hatte der Ehemann das Recht auf die Be-nutzung und den Ertrag. Die Hauptsphäre der Frau war in ihrem Heim, wo ihr besonders die Gastfreundschaft oblag. Die Frauen führten keine Tischgebete an und zündeten auch bei feierlichen Zeremonien die Kerzen nicht an.

 

Ein Kind wurde nur als Jude betrachtet, wenn auch die Mutter Jüdin war. Die meisten jungen Jüdinnen wurden ganz jung von ihren Vätern verheiratet. Jüdinnen wurden während ihrer Periode als unrein betrachtet. Wenn sie während dieser Zeit unabsichtlich einen Mann berührten, mußte er sich einem wochenlangen Reinigungsritual unterwerfen, ehe er zum Gottesdienst in den Tempel gehen konnte. Im Evangelium des Markus erfahren wir von der Frau mit einem zwölf Jahre dauernden "Blutgang". Sie wäre gesellschaftlich vollkommen tabu gewesen. Wir sehen, daß sich Jesus während der Heilung nicht um diese rituelle Unreinheit kümmert, als die Frau ihn trotz des Tabus mutig berührte. (Markus: 25)

 

Während des frühen Judentums verkündeten und prophezeiten die Frauen, doch zu Zeiten Jesus' war ihnen das Ver-künden des Torah in den Synagogen wegen ihrer periodischen "Unreinheit" untersagt. Es wurde heiß darüber de-battiert, ob Frauen im Torah unterrichtet werden sollten. In der Regel erhielten nur die Ehefrauen der Rabbiner diese Ausbildung. Frauen waren nach jüdischem Recht nicht als Zeugen zugelassen noch konnten sie die Rechte unterrichten. Die Frauen hatten keine offizielle, religiöse oder führende Rolle im Judentum des ersten Jahrhunderts. In einem von der religiösen Elite regierten Land wurden sie somit unsichtbar und machtlos gehalten.

 

Frauen in den Evangelien

 

Unsichtbar und machtlos für praktisch jeden außer Jesus, der, wie uns das Evangelium lehrt, eine besondere Liebe für diejenigen hegte, die von den andern abgewertet wurden. Sein Benehmen den Frauen gegenüber ist beachtenswert, selbst wenn wir es durch die androzentrische Linse der Evangelientexte betrachten. Jesus hieß die Frauen unter seinen engsten Anhängern willkommen: "Und es begab sich danach, daß er reiste durch Städte und Märkte und predigte und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf mit ihm, dazu etliche Frauen … nämlich Maria, die da Magdalena heißt, … und Johanna, das Weib Chusas, … und Susanna und viele andere, die ihm von ihrem Vermögen etwas abgaben." (Lukas 8:1-5) Frauen wurden in alten Texten nicht erwähnt, es sei denn, sie waren gesellschaftlich prominent. Es ist ein klarer Hinweis, daß reiche Frauen die Galiläa-Mission unterstützten.

 

Jesus hieß die weiblichen Nachfolger in seinem Gefolge willkommen, damit sie zusammen mit den Männern Gottes Lehre erfahren sollten. Das war ungewöhnlich, da Frauen normalerweise nicht in der Öffentlichkeit mit Männern redeten und noch viel weniger mit ihnen durchs Land reisten.

 

Jesus' radikales Miteinschließen der Frauen ist auch aus der Geschichte von Martha und Maria ersichtlich. Maria nimmt ihren Platz zu Jesus Füßen ein, der Platz, der traditionell von Rabbinerstudenten eingenommen wird. Martha (wie das sogar heute noch so oft unter Frauen geschieht, wenn die Traditionen des Patriarchats in Frage gestellt werden) pro-testiert. Doch Jesus lobt Marias Wissensdrang nach Gott: "Maria hat das gute Teil erwähnt; das soll nicht von ihr ge-nommen werden." (Luke 10:38-42)

 

Im ganzen Evangelium sehen wir, wie Jesus tief eingesessene patriarchale Gegebenheiten in Frage stellt: daß nur die Frauen die Last der sexuellen Sünde tragen; daß man sich von Samariterinnen und Kanaaniterinnen fernzuhalten hat, weil sie minderwertig sind und daß verlorene Söhne verstoßen werden sollen. Stattdessen werden die Männer aufge-fordert, ihren Schuldanteil beim Ehebruch einzugestehen; die Samariterin wird Missionarin und bringt ihre ganze Stadt dazu, an Jesus zu glauben; die feste Liebe der Kanaaniterin zu ihrer Tochter erweitert Jesus' eigenes Blickfeld bezüglich wem die Gute Nachricht geschickt wird; und der vom Weg abgekommene Sohn wird zu Hause mit einer großen, vom reuigen Vater gegebenen Party willkommen geheißen.

 

Der Aufruf zur ebenbürtigen Gefolgschaft an die Frauen mit ihren Brüdern ist am besten in den Auferstehungsberichten zu sehen, denn die Verkündung von der Auferstehung hängt von dem Zeugnis der Frauen ab. Alle vier Evangelien zeigen Maria Magdalena, Johanna, Maria (die Mutter Jakobs und Joses), Salome und die anderen Frauen, die Jesus zu seinem Tod begleiten, ihn salben und seinen Körper begraben, die leere Grabstätte finden; und am Ende seine aufer-standene Gegenwart erfahren. Daß die Botschaft von der Auferstehung erst den Frauen gegeben wurde, wird von Bibelforschern als stärkstes Zeugnis der geschichtlichen Richtigkeit der Auferstehungsberichte gesehen. Wären diese Texte von übereifrigen Gefolgsmännern erfunden worden, dann hätten sie sich nie auf das Zeugnis von Frauen berufen in einer Gesellschaft, die sie als rechtliche Zeugen ablehnte. Zuerst glaubten die Apostel ihre Botschaft nicht. Und selbst heute weigern sich einige Jünger, die gute Nachricht zu hören, wenn sie von einer Frau verkündet wird.

 

Frauen in den frühesten Kirchen

 

Im letzten Kapitel im Paulusbrief an die Römer sind zehn der neunundzwanzig Kirchenhäupter, deren Unterstützung er sucht, Frauen. Phöbe, Paulus' Schutzherrin in Cenchreae und Prisca (die zusammen mit ihrem Ehemann Aquila eine prominente Missionarin war) steht ganz oben auf der Liste. Die Briefe Paulus' (mit Ausnahme der an Timotheus und Titus, die nicht von ihm geschrieben wurden) sind die ältesten christlichen Handschriften, die wir besitzen. Sie sind ein überzeugender, geschichtlicher Beweis für die ebenbürtige Führungsrolle der Frauen und Männer in der jungen Kirche. Diese Ebenbürtigkeit widerspiegelt sich auch in der Galater Taufformel: "Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christo Jesu." (Gal.3:28) Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um eine alte Hymne oder ein Gebet, das jeder neue Christ mit großer Freude sang oder betete.

 

Die Apostelgeschichte bezieht sich auf "Phillips weissagende Töchter" (Apost.1:9-10). Der frühe Kirchenhistoriker Eusebius, führt den apostolischen Ursprung der asiatischen Kirchen in der Provinz auf ihre Führung zurück und bekennt somit, daß wenigstens einige Frauen die apostolische Tradition übermittelten. Wie schade, daß ihre Namen für uns heute verloren gegangen sind! Die Didache, ein frühes Handbuch für den Gottesdienst, nennt Propheten als die üblichen Zelebranten des Abendmahls, das oft in den Häusern prominenter Frauen gehalten wurde.

 

Am Ende des ersten Jahrhundert erfuhr die Führungsrolle der Frauen bereits einen gewissen Widerstand: "Ein Weib lerne in der Stille und in aller Untertänigkeit. Einem Weib aber gestatte ich nicht, daß sie lehre und auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei." (1 Tim: 11-12) Trotzdem waren führende Frauen mit ihren führenden männlichen Kollegen in den gleichgestellten und orthodoxen valentinischen und montanastischen Kirchen von Kleinasien bis zu ihrer Unterdrückung im vierten Jahrhundert erfolgreich. Zu diesem Zeitpunkt gelang es Konstantin,

das auseinanderbrechende römische Kaiserreich unter dem Namen des Christentums zu vereinen. Die allumfassende charismatische Gefolgschaft Gleichgestellter, die das schnelle Wachstum des Christentums gefördert hatte, wurde domestiziert, doch mit der Gründung von religiösen Gemeinden, die die prophetische Tradition zweitausend Jahre lang im Katholizismus weiter pflegten, stellte sich sich jedoch wieder ein. Innerhalb dieser Tradition streben auch heute Organisationen die Kirchenreform an.

 

Zitate aus NT - Deutscher Evangelischer Kirchenausschuß, Württ. Bibelanstalt, Stuttgart 1954.

 

Quellenverzeichnis:

 

Fiorenza, Elizabeth S. In Memory of Her. New York: Crossroad, 1983.

 

"The Twelve " in Women Priest. New York: Paulist Press, 1971.

 

Johnson, Elizabeth A. ConsiderJesus. Crossroad, New York, 1990.

 

0 'Collins, G. and Kendall, D. "Mary Magdalen as Major Witness to Jesus' Resurrection." Theological Studies. 48: 1987.

 

Pagels, Elaine. The Gnostic Gospels. New York: Random House, 1979.

 

Sanders. E.P. Jesus and Judaism.

 

Viladesau, Richard. "Could Jesus Have Ordained Women? Reflections on Mulieris Dignitatem." Thought Vol. 67, No. 264, March 1992.

 

Witherington, Ben. Women in the Ministry of Jesus. Cambridge, 1984

 

Women in the Earliest Churches. London: Cambridge, 1984

 


 

Frauen in der Bibel

 

In biblischer Zeit war die Aufgabe der Frauen, sich um Haus(halt) und Familie zu kümmern. Sie waren rechtlich und sozial vollkommen abhängig von den Männern der Familie. Für eine Frau war es entscheidend, möglichst viele Kinder zu gebären. Wenn sie keine Kinder bekam, konnte ihr Mann sie verstoßen. Eine Ehescheidung konnte nur der Mann voll-ziehen, nicht aber die Frau. Ebenso durfte ein Mann mehrere Ehefrauen haben, eine Frau jedoch nur einen Mann; sie gehörte zur Familie ihres Mannes. Nur ganz wenige Frauen übten einen Beruf aus wie z.B. die Hebammen (2 Mose / Exodus 1,15-21). Zur Zeit Jesu konnten Frauen Besitz erwerben und Geschäfte machen, aber vor Gericht brauchten sie einen Vormund.

 

Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass in der Bibel Frauen als starke, selbstständige Persönlichkeiten geschildert werden.

  • Da ist z. B. Debora, die mit großem Erfolg das Amt einer Richterin führte (Richter 4-5). An der Seite ihres Heerführers Barak zog sie selbst mit in die Schlacht, in der die Israeliten siegten.
  • Die Prophetin Hulda war so angesehen, dass sie von den Ratgebern des Königs Joschija nach der Auffindung des großen Gesetzeswerks um göttliche Weisung gebeten wurde (2 Könige 22,14-20).
  • Das Buch Rut erzählt von der Moabiterin Rut, die nach dem Tod ihres Mannes ihr Land verlässt, um ihre Schwieger-mutter Noomi in deren Heimat zu begleiten. Sie sorgt unter schwierigsten Bedingungen für ihren und Noomis Lebensunterhalt, bis sie schließlich den wohlhabenden Boas heiratet und – obwohl sie Ausländerin ist – die Ur-großmutter König Davids wird.
  • Die schöne Abigajil handelte klug und beherzt, als sie ohne Wissen ihres Mannes und gegen dessen Willen den fälligen Tribut an David zahlte dafür, dass er ihre Hirten beschützt hatte. Damit wendete sie ein Blutbad ab (1 Samuel 25).

Jesus nahm Frauen als ebenbürtige Partnerinnen in den Kreis seiner Anhänger auf. Oft waren es Frauen, die von der Gesellschaft geächtet wurden, deren er sich annahm (Lukas 7,37-50; Johannes 8,3-11). Einige Frauen zogen genauso wie die Jünger mit Jesus durch Palästina und trugen mit ihrem Vermögen zum Unterhalt der Gruppe bei (Lukas 8,1-3). Im Gegensatz zu den Jüngern, die geflohen waren, blieben sie bis zu seinem Tod am Kreuz bei Jesus (Markus 15,40-41). Und schließlich waren es Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, die zuerst die Botschaft von der Auferstehung erfuhren und weitersagten (Matthäus 28,1-8).

 

In den ersten Gemeinden hatten Frauen wichtige Ämter inne. Die Grußliste des Paulus in Römer 16,1-16 z.B. nennt zahlreiche Frauen und ihre Tätigkeiten. Dabei gab es keinen hierarchischen Unterschied zwischen dienenden und leitenden Aufgaben: Leitung bedeutete Versorgung. Wegweisend für einen neuen Umgang miteinander ist Galater 3,26-28: Die Unterschiede zwischen Menschen können keine Rangordnung begründen.

 

Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft

 

https://www.die-bibel.de/bibeln/bibelkenntnis/themen-der-bibel/

 


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Anonyma, Jesus und die Frauen
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Gwen und Sandy Purdie, In Freiheit und Würde
Misogynie, ihre Wurzeln, ihre Folgen und wie sie überwunden werden kann, OJC, Sandkorn 2007
Purdie, Misogynie.pdf
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