Der Islam als Herausforderung

 

 

Wenn es um den Islam geht, dann werden von Außenstehenden, also Nichtmuslimen immer wieder sehr pauschale Urteile gefällt, die bestenfalls halb wahr sind, meistens jedoch nur Ängsten vor etwas Fremden entspringen und viele Vorurteile über diese in Europa immer noch weitgehend unbekannte Religion zum Ausdruck bringen. Aufgrund der weitgehenden Säkularisierung in Europa werden diese Vorurteile insbesondere von Menschen zum Ausdruck gebracht, die selbst nicht gläubig bzw. religiös sind und die keiner Religionsgemeinschaft angehören, weder einer jüdischen noch einer christlichen noch einer anderen. Aber um eine uns fremde Religion wirklich zu verstehen, muss man selbst einer schon vertrauten Religion angehören. Nur die wenigsten Leute sind ja studierte Religionswissenschaftler oder gar Islamwissenschaftltler mit tieferen Kenntnissen und mit einem durch Bildung geschulten Einfühlungsvermögen.

 

Vorurteile über den Islam werden meistens in positiven oder negativen Stereotypen formuliert, die die emotionale Grundeinstellung zum Islam als Religion zum Ausdruck bringen. Diese Stereotype und Grundeinstellung wird dabei nicht selten durch politische Haltungen und Intentionen bestimmt. Dabei wird der ganze Islam, der eigentlich aus mehreren Konfessionen und Traditionen besteht, entweder pauschal positiv als Religion des Friedens oder der Schönheit oder pauschal negativ als Religion der kriegerischen Eroberungen und der Unterwerfung charakterisiert. Aber eine weitgehend positive Einstellung zum Islam kann wie eine vorwiegend negative Einstellung zum Islam auf weitgehender Unkenntnis über den Islam und auch auch auf Furcht vor dem Islam beruhen, der dann entweder beschwichtigend verharmlost oder aber alarmierend schlecht gemacht wird.

 

Deskriptive, religionsgeschichtliche und religionswissenschaftliche Darstellungen des Islam sollten eher wertneutral ausfallen und müssten beide Charakterisierungen als einseitig bezeichnen. Denn beide Arten von Stereotypen sind nicht ganz falsch und enthalten wahre Aussagen über spezifische Charakteristika des Islam. Wenn sich hingegen christliche Theologen über den Islam äußern und ihn wie z.B. David Pawson als eine Herausforderung für das Christentum in Großbritannien und Europa bezeichnen, sprechen sie von einem bestimmten christlichen Standpunkt aus und können daher nicht ganz neutral und weitgehend objektiv sprechen, wie das Religionswissenschaftler idealerweise tun sollten.

 

Ich selbst bin ein Philosoph, der nicht nur Evangelische Theologie und Religionswissenschaften studiert hat, sondern auch Ende des 20. Jahrhunderts als Freier Mitarbeiter für die Tübinger Stiftung Weltethos des ökumenischen Theologen Hans Küng gearbeitet hat. Dazu habe ich mehrere informierende Vorträge über das Projekt Weltethos gehalten, wie z.B. an der VHS Heidelberg, bei der Bahai-Gemeinde in Mannheim und an der Universität Halle-Wittenberg. Obwohl ich das ökumenische Projekt Weltethos geschätzt habe, habe ich in meinen Vorträgen dennoch einige Aspekte dieses Projektes problematisiert und diskutiert. Daraus ist meine kleine Abhandlung entstanden: 

Ulrich Diehl, Das Projekt Weltethos im Fadenkreuz der Aufklärung - PhilPapers, GRIN 2016

 

Persönlich habe ich vor allem in den letzten 30 Jahren viele gute Beziehungen und Erfahrungen mit liberaleren und recht gut integrierten Muslimen verschiedener Konfessionen und Herkunftsländer machen können. Von daher verfüge ich nicht nur über angelesenes, aber wertvolles Bildungswissen über Muslime, den Koran und den Islam, sondern auch über zahlreiche persönliche und vorwiegend gute Erfahrungen aus vielen Begegnungen und Beziehungen mit schon vor längerer Zeit eingewanderten Muslimen in Deutschland. 

 

Wie jemand auch immer zum Islam emotional eingestellt ist und über ihn denkt, ist in öffentlichen und politischen Diskussionen beim Thema Islam als eine Herausforderung zu differenzieren und zumindest im Auge zu behalten, um was für eine Herausforderung es sich handelt und für wen es eine Herausforderung ist. Andernfalls können die positiven oder negativen Vorurteile nur aufrecht erhalten und weiter gereicht, aber nicht aufgeklärt und teilweise beseitigt oder teilweise bestätigt werden. 

 

1. Der Islam als spirituelle Herausforderung für Christen

 

Der Islam ist eine spirituelle Herausforderung für alle Christen, weil es sich bei ihm um eine streng monotheistische und prophetische Religion aus den Nahem Osten handelt, die sowohl mit dem Judentum als auch mit dem Christentum eng verwandt ist, und die sich doch von Anfang an bewusst von beiden unterschieden hat und abgrenzen wollte. Denn der Islam hat von Anfang an behauptet, eine prophetische Offenbarungsreligion zu sein, die sich wie diese beiden anderen Religionen in der jüdischen Tradition von Abraham, Isaak und Jakob verortet, die Yeschuah bzw. Jesus bzw. Isa "nur" als einen großen Propheten anerkennt und die offensiv beansprucht, beide Religionen, Judentum und Christentum zugleich zu beerben und zu überbieten und langfristig abzulösen. 

 

Aufgrund dieses impliziten Anspruchs des Islam, Judentum und Christentum nicht nur zu beerben, sondern auch zu überbieten und dann sogar langfristig abzulösen, hat der Islam immer schon eine für Juden und Christen bedrohliche und heikle Seite, die in der langen Geschichte der vielfältigen Beziehungen zwischen diesen Weltreligionen mehr oder weniger aggressiv ausgelebt wurde oder aber mit dem Ziel einer friedlichen Koexistenz und zugunsten interreligiöser Dialoge und Freundschaften abgelegt wurde.

 

Das Judentum hat als eher völkische Religion, die von Generation zu Generation vererbt wird, von Anfang an keine missionarischen Ziele mit einer globalen und utopischen Endzeitvorstellung davon, dass am "Ende der Zeiten" alle Menschen zu Juden werden könnten oder sollten. Bei Christen und Muslimen hat sich das jedoch im Laufe ihrer Geschichte je nach ihrer jeweiligen Tradition oder Konfession anders verhalten. Zu ihnen gehörte es zumindest in ihren Anfängen hinzu, hinauszugehen, um "alle Völker und Nationen" zu Christen bzw. zu Muslimen zu machen.

 

Den biblisch nachweisbaren urchristlichen Auftrag zur Mission "aller Völker und Nationen" haben seit der europäischen Aufklärung zumindest die liberaleren Strömungen des Christentums jedoch weitgehend abgelegt und "überwunden". Das hat seit dem 20. Jahrhundert wegen des Zeiten Weltkrieges und der Shoah nicht nur mit der weitgehenden Aufgabe der christlichen Eschatologie, d.h. der Lehre von der weltgeschichtlichen Endzeit zu tun, sondern auch mit der  doch weitgehenden Säkularisierung, Privatisierung und Individualisierung des christlichen Glaubens in Deutschland und in Europa. 

 

Während Christen nach der konstantinischen Wende der Spätantike und im Mittelalter auch kriegerische Eroberungs- und Befreiungskriege gegen Muslime im sog. "Heiligen Land" geführt haben, wurden nach der Reformation "nur noch" die nicht weniger grausamen Konfessionskriege ausgetragen. Aber in beiden Fällen haben Christen dabei gegen ihre historischen Ursprünge und religiösen Intentionen gehandelt. Solange Christen dem trinitarischen Gott der Liebe ihres Neuen Testamentes treu bleiben, können sie eigentlich keine Waffenrüstungen mehr anlegen wie die Kreuzritter im Mittelalter und mit kriegerischer Gewalt gegen Muslime oder gar gegen Juden kämpfen.

 

Muslime hingegen konnten sich bei ihren kriegerischen Akten immer auf Allah, ihren Propheten Mohammed und auf ihren Koran berufen, ohne dabei in kognitive Dissonanzen oder Gewissenskonflikte zu geraten. Diese offensichtliche Diskrepanz verschafft den Muslimen immer einen gewissen strategischen Vorteil in der Konkurrenz zum Christentum. Christen hingegen können nur darauf vertrauen und hoffen, dass sie mit der Hilfe Gottes und im Geist Jesu Christi dennoch am Ende der Zeiten siegen werden. Aber ihr erhoffter Sieg kann vom Evangelium her nur ein friedlicher Sieg der christlichen Liebe sein und jedenfalls kein kriegerischer Sieg wie der erhoffete Sieg der Muslime vom Koran her aufgrund der langfristigen Eroberung eines größeren Territoriums bis hin zur ganzen Erde mit allen ihren Kontinenten und Ländern.

 

Weniger kulturell und politisch als spirituell relevant ist hingegen die Diskrepanz zwischen der dogmatischen Einfachheit des islamischen Glaubens und der dogmatischen Kompliziertheit des christlichen Glaubens. Damit verbunden sind die jeweiligen Vorstellungen davon, wie jemand Christ oder Christin bzw. Muslim oder Muslima wird.

 

Zum Islam bzw. islamischen Glauben kann jeder verständige Mensch ganz einfach durch das islamische Glaubens-bekenntnis konvertieren, das nur besagt, dass es keinen anderen Gott gibt, als Allah und dass Mohammed sein wahrer, letzter und endgültiger Prophet sei. Freilich verpflichten sich konvertierte Muslime bzw. Muslimas damit, den Koran zu studieren, möglichst regelmäßig in eine Moschee zu gehen, um dort zu lernen, wie der Koran ausgelegt werden kann und wie er nach den Maßstäben einer bestimmten Konfession und Tradition auszulegen ist. Weiterhin sind alle Muslime dazu verpflichtet, gewisse tradierte Lebensregeln (Gebete, Waschungen, Hadsch, Ramadan, etc.) zu befolgen, die auch vom Koran vorgeschrieben sind und die damit nach Vorstellung der Muslime ihrem Propheten Mohammed in letzter Hinsicht von Allah selbst offenbart wurden.

 

Über das Christentum, den christlichen Glauben und den rechten Weg zum christlichen Glauben und zum christlichen Leben gibt es fast so viele Auffassungen wie Konfessionen und Traditionen. Allen christlichen Konfessionen und Traditionen gemeinsam ist jedenfalls die Auffassung, dass es dazu nicht genügt, nur wie im Islam ein einfaches und kurzes Glaubensbekenntnis zu sprechen. Wer Christ oder Christin ist, und wie jemand Christ oder Christin wird, hängt von verschiedenen Kriterien ab, von denen manche bekenntnishaft, andere erlebnishaft und wiederum andere ritueller Natur sind. Es hängt mithin nicht nur davon ab, was jemand wahrhaftig und wirklich glaubt und wozu sich jemand wahrhaftig und öffentlich bekennt, sondern auch oft auch davon, welche Glaubenserfahrungen man bisher gemacht hat, welche Glaubensakte, wie Bekehrung und Umkehr, man bisher vollzogen hat und an welchen christlichen Ritualen, wie Wassertaufe und Geisttaufe, Konfirmation oder Kommunion, Abendmahl oder Eucharistie man teilgenommen hat.

 

2. Der Islam als kulturelle und politische Herausforderung für Europa

 

Der Islam ist nun aber auch eine kulturelle und politische Herausforderung für Europa, da die sozialen und politischen Konventionen, Traditionen und Institutionen in fast allen Ländern Europas vorwiegend durch Judentum und Christentum sowie durch die griechische Philosophie, das römische Recht, durch die neuzeitliche Aufklärung und den Humanismus seit der Renaissance geprägt wurden, aber mit Ausnahme Spaniens und einiger Regionen des Balkan kaum durch den Islam. Dadurch ist der Islam kulturgeschichtlich betrachtet keine europäische Religion, sondern eine Religion, die insbesondere seit Beginn des 21. Jahrhunderts vorwiegend mit Einwanderen aus dem Nahem Osten oder aus Nordafrika in einigen europäischen  Ländern neu hinzukommt.

 

Der politische Islam und die politisierten Islamisten betrachten jedoch Israel und die vorwiegend jüdischen Israelis als ihre "Erzfeinde" und fordern nicht selten die völlige Vernichtung des Staates Israel, der 1948 vor allem auch wegen der Judenverfolgung der deutschen Nationalsozialisten und ihrer Kollaborateure unter besonderer Mitwirkung der alliierten Siegermächte UK und USA gegründet wurde. Der heutige Staat Israel beruft sich aufgrund seiner eigenen göttlichen Offenbarung im hebräischen Tanach und wegen seiner über 2500 jährigen Geschichte in und um das heutige Israel herum darauf, ein höheres, von Gott selbst gegebenes Anrecht auf die Region Israels zu besitzen.

 

Bis heute ist insbesondere Jerusalem, aber auch ganz Israel und Palästina ein Zentrum politischer Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern, Juden Christen und Muslimen mit einer Ausstrahlung in die ganze Welt hinein. Insbesondere da, wo das Christentum und der Islam als die beiden, an ihren Mitgliedern größten missionierenden Weltreligionen miteinander um Anhänger konkurrieren, entstehen gewisse Spannungen, die nicht selten zur Verfolgung von Christen führen, sobald sie sich in der Minderheit befinden und sich Muslime in der Mehrheit befinden. Christen sind nach religiös neutralen Beobachtungen und Schätzungen verschiedener NGOs und rein sozialwissenschaftlicher Institute, wie z.B. dem amerikanischen PEW-Research Institute, weltweit die am meisten verfolgte religiöse Gruppierung in der ganzen Welt. Diese religionssoziologische Tatsache wird in der politischen Öffentlichkeit und von den meisten Regierungen in Deutschland und Europa jedoch weitgehend tabuisiert und nicht thematisiert. 

 

Außerdem handelt es sich beim Islam um eine missionierende Religion, die seit ihren Anfängen bei Mohammed die Anwendung von Gewalt zur Ausdehnung ihrer Macht, ihres Einflusses und ihres "Territoriums" nicht untersagt hat, sondern explizit erlaubt und daher auch praktiziert hat. Weiterhin dürfen Muslime dem Koran zufolge außenstehende Nicht-Muslime und sog. "Ungläubige" zufolge betrügen, lügen und täuschen, solange sie sich in der Minderheit befinden und sich zur Ausbreitung des Islam davon einen Vorteil erhoffen. 

 

Bei der Ethik des Islam handelt es sich daher nicht um eine universale Moral für alle Menschen im Sinne Kants, Franz Brentanos oder des Utilitarismus, sondern um einen gruppenspezifischen Ehrenkodex, zu dem eine gruppenspezifische Unterscheidung  zwischen den dazu zugehörigen Muslimen als Insidern und den außenstehenden Nicht-Muslimen oder den sog. "Ungläubigen" als Outsidern gehört. In dieser Hinsicht erlauben sich Muslime vom Koran her unmoralisches Verhalten, um strategische Vorteile zu gewinnen.

 

3. Der Islam als kulturelle und politische Herausforderung für Deutschland 

 

Der Islam ist für Deutschland eine ganz besondere kulturelle und politische Herausforderung , da Deutschland aufgrund des 12-jährigen Terrorregimes der Nationalsozialisten, des Zweiten Weltkrieges und des Massenmordes an ca. sechs Millionen europäischen Juden und anderen Gruppen eine ganz besondere, von Scham- und Schuldgefühlen geprägte Beziehung zum Judentum hat. Diese Beziehung zum Judentum ist nicht nur kulturell, sondern auch politisch auch für die neue Beziehung zum Islam relevant, da es mittlerweile zur Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland gehört, eine freundschaftliche und solidarische Beziehung zum Staat Israel zu pflegen.

 

Besonders brisant ist die historische Tatsache, dass Mohammed Amin al-Husseini (1895 - 1974), der Goßmufti von Jerusalem als arabischer und islamischer Nationalist 1937 mit Adolf Hitler und damit mit seiner nationalsozialistischen Schreckensherrschaft einen antisemitischen Pakt gegen die Juden geschlossen hatte und dazu seine islamistischen Truppen in den Dienst der Deutschen Wehrmacht gestellt hatte. Diese geschichtliche Tatsache wurde jedoch im Zusammenhang mit der etwa 80-jährigen bundesdeutschen Erinnerungskultur meistens ganz ausgeblendet und verschwiegen. Es handelt sich um ein weitgehend tabuisiertes Thema, sodass es gegenwärtig eine absurde und bedenkliche Identifikation mit Muslimen und Sympathiebekundung für den Islam von Seiten liberaler und linker Kreise gibt, die sich fälschlich für besonders aufgeklärt halten und ihren eigenen linken Antisemitismus verdrängen. 

 

In jüngster Zeit haben einige islamistische Terroranschläge in einigen europäischen Metropolen wie Berlin, London, Madrid, Nizza, Paris sowie in in einigen anderen europäischen Städten im Namen Allahs und des Islam in der Bevöl-kerung ganz Europas Horror und Schrecken verbreitet und hatten es dabei insbesondere auf einige Islamkritiker, Karrikaturisten, Künstler und Juden abgesehen. Dieser massiven Einschüchterung der Bevölkerung folgte seit der letzten Jahrhundertswende und seit den Kriegen im Irak, in Afghanistan und in Syrien die von Staats wegen fast unkontrollierte und weitgehend illegale Einwanderung von über zwei Millionen Einwanderern insbesondere nach Deutschland, Italien, Skandinavien und die Benelux-Staaten, die aufgrund ihrer liberalen und sozialen Gesetzgebungen zu regelrechten Magneten für echte und für angebliche Asylbewerber sowie für viele Wirtschaftsflüchtlinge geworden sind.

 

Während vor allem in Belgien, in Dänemark, in Frankreich, in Großbritannien, in den Niederlanden und in Schweden öffentliche und politische Debatten über die Masseneinwanderung von muslimischen Migranten vorwiegend aus Afghanistan, dem Irak, Syrien und den Magreb-Staaten entstanden sind, tun sich die meisten Deutschen aufgrund ihrer deutschen Geschichte und Vergangenheit immer noch schwer, die damit verbundenen kulturellen und politischen Probleme in der Öffentlichkeit offen und sachlich zu diskutieren und pragmatisch, rational und verantwortungsethisch anzupacken. Stattdessen werden von den meisten Politikern die Probleme entweder auf der linken Seite bagatellisiert oder auf der rechten Seite dramatisiert.

 

Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland sind in dieser Hinsicht leider keine Ausnahme und neigen anstelle einer weitgehenden Beschränkung ihres seelsorgerlichen Auftrages zur Verkündigung des Evangeliums zu öffentlichen politischen Stellungnahmen von einem eher gesinnungsethischen als verantwortungsethischen Stand-punkt aus und oft in einem pharisäischen Ton moralistischer Belehrungen der ganzen Bevölkerung. 

 

Zugleich haben sie seit einiger Zeit ihre im Neuen Testament überlieferte christliche Botschaft verwässert und die tradierten Unterschiede zum Judentum und Islam zunehmend bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffen. Nicht selten folgen sie dem jeweiligen naturalistischen, historistischen und relativistischen Zeitgeist und schwingen Regenbogenfahnen als Zeichen eines religiösen Pluralismus und konturlosen Synkretismus und eines Verzichtes auf Evangelisierung und auf christliche Mission.

 

4. Der Islam als politische Herausforderung für den Rechtsstaat in Deutschland