Selbstbestimmungsgesetz

 

 

 

Eine gefährliche Irreführung von Jugendlichen und eine schwere Beschädigung des Vertrauens in den Rechtstaat

 

Die aktuelle Bundesregierung ("Ampelkoalition") hat heute am 09.05.2023 ein Gesetz beschlossen, demzufolge Jugendliche ab 14 Jahren,"ihr eigenes Geschlecht selbst bestimmen" dürfen. Da es aber nicht möglich ist, sein Geschlecht, sein Geburtsdatum oder seinen Geburtsort selbst zu bestimmen, soll der deutsche Rechtsstaat in Zukunft Jugendlichen mitten in ihrer Pubertät etwas zu tun erlauben, was sie in Wirklichkeit gar nicht tun können, nämlich ihr angeborenes Geschlecht selbstbestimmt zu wechseln. Das bedeutet, dass der Rechtsstaat sie in die Irre führt und ihnen etwas vorgaukelt, was es gar nicht wirklich gibt, nämlich die Möglichkeit der Wahl des eigenen Geschlechtes.

 

Das Geschlecht ist angeboren, denn es entsteht bereits in der embryonalen Entwicklung im Mutterleib. Kinder kommen normalerweise mit einem bestimmten Geschlecht, nämlich als Jungen oder als Mädchen zur Welt. Nur eine verschwindend kleine Minderheit von Kindern unter 0,1 % hat keine eindeutigen leiblichen Geschlechts-merkmale, braucht und verdient daher eine medizinische und psychologische Betreuung und Behandlung zusammen mit seinen Eltern. Die modische  Vorstellung davon, sozusagen "im falschen Körper geboren" zu sein und "eigentlich" einem anderen, als seinem leiblichen Geschlecht anzugehören, wird Kinder- und Jugendlichen-psychiatern "Genderdysphorie" genannt und ist eine betreuungs- und behandlungsbedürftige psychische Anomalie oder Persönlichkeitsstörung.

 

Diese modische Vorstellung der Wokeness-Ideologen davon, sozusagen "im falschen Körper geboren" zu sein

und "eigentlich" einem anderen, als seinem leiblichen Geschlecht anzugehören, wird zur Zeit in den digitalen Medien der sog. "westlichen Welt" gehypt und wurde zu einer geradezu obsessiven Mode unter Jugendlichen,

die sich oft primär  an ihrer jugendlichen Peergroup und nicht mehr an ihren Eltern orientieren und die sich in

den digitalen Medien "informieren" (wollen) und dadurch von den vorhandenen Moden beeinflussen lassen.

Was in den einschlägigen Chatgruppen und Videos zu den Themen Geschlecht, Gender und Genderdysphorie angeboten wird, ist jedoch vollkommen losgelöst von der menschlichen Natur und von ihrer natürlichen und kulturellen Wirklichkeit.

 

Dennoch sollen der aktuellen Bundesregierung zufolge schon Jugendliche ab 14 Jahren, also noch mitten in der Pubertät, die eine schwere jugendliche Identitätskrise ist, in Zukunft ihren Geschlechtseintrag und ihren Namen auf dem Standesamt bzw. auf dem Einwohnermeldeamt ändern lassen dürfen. Das bedeutet jedoch nichts anderes, als dass noch nicht volljährige Jugendliche auch ohne Zustimmung ihrer erziehungsberechtigten Eltern die Behörden ganz offiziell objektiv falsche Angaben über ihr leibliches Geschlecht machen können und dürfen. Denn Jugendliche können sich ebenso wie Erwachsene über sich selbst täuschen, zumal wenn sie mitten in der Pubertät eine schwere Identitätskrise durchmachen und sich in ihrem Selbstfindungsprozess sehr leicht medial und sozial beeinflussen lassen.

 

Wenn Familienministerin Paus in einer Regierungserklärung erschreckend selbstgerecht sagt: "Nur ich selbst weiß, wer ich bin", geht diese Binsenweisheit jedoch völlig am Thema vorbei. Denn hier geht es nicht um ihre persönliche Identität, sondern darum, was jemand ist bzw. welches Geschlecht jemand hat und das können die Eltern, Geschwister und Ärzte sogar schon vor der Geburt aufgrund eines Ultraschalluntersuchung und nicht erdst nach der Geburt ihres Kindes wissen. Das können Kinder und Jugendliche also ganz sicher nicht besser wissen als ihre Eltern, die ihr Kind von Anfang an kennen. Mit einer solchen dummen Verfehlung des Themas wäre Paus schon in der Schule durch jede Prüfung in Biologie oder Philosophie gefallen und sie wäre zum Medizinstudium erst gar nicht zugelassen worden. Oder falls doch, auch dort durchgefallen. Werden wir etwa

von Idioten und Idiotinnen regiert? 

 

Ein Rechtstaat, der noch nicht volljährige Jugendlichen, die noch keine wahlberechtigten Bürger sind, eine solche Selbst- und Fremdtäuschung über die eigene Identität zulässt und fördert, schafft sich selbst ab. Wenn noch nicht volljährige Jugendliche gegenüber den rechtsstaatlichen Behörden falsche Angaben über ihr angeborenes Ge-schlecht machen dürfen, wieso nicht auch falsche Angaben über ihr Geburtsdatum oder ihren Geburtsort? Dann wäre die Verschleierung ihrer Identität wenigstens perfekt.

 

Es ist der jugendlichen Psyche genetisch eingeschrieben, dass sie für ihre gesunde Persönlichkeitsentwicklung angesichts der dramatischen Veränderungen ihres leiblichen, seelischen und geistigen Befindens in eine Identitätskrise gerät, durch die sie vom Kind zum Jugendlichen und dann zum jungen Erwachsenen werden können. Bisher wurden die Pubertätskrise praktisch in allen Kulturen, Religionen und Konfessionen durch einen bestimmten Übergangsritus aufgefangen und begleitet, der es den Jugendlichen ermöglicht, eine neue Apekte ihrer persönlichen Identität zu entwickeln und anzunehmen, ohne die bleibenden faktischen Aspekte ihrer familiären Herkunft, ihres Geschlechtes, ihrer kulturellen Identität, ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion oder Konfession aufgeben zu müssen oder zu verlieren.

 

Während die Staatzugehörigkeit erst bei dem Eintritt in die Völljährigkeit relevant wird, kommt es z. B. bei der jüdischen Barmizwa, der evangelischen Konfirmation und bei der katholischen Kommunion und den anderen

entsprechenden Übergangsriten anderer Religionen und Konfessionen eben auf die gesunde Entwicklung der jugendlichen Persönlichkeit während und nach der Pubertät an. Das war sog. in der ehemaligen DDR bei der sog. Jugendweihe nicht anders. Erfahrene Kinderpsychiater, die sich auf die Betreuung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Genderdysphorie seit Jahren und Jahrzehnten spezialisiert haben, haben vor diesem sog. "Selbstbestimmungsgesetz" gewarnt.

 

Dass es jetzt dennoch beschlossen wurde, untergräbt ein weiteres Mal das Vertrauen in die aktuelle Bundes-regierung ("Ampelkoalition") und damit in den deutschen Rechtstaat. Was hier geschieht, ist eine weitere Selbstdemontage des deutschen Rechtstaates. Da sollte sich keiner darüber wundern, dass dieser grüne Mist

die Wähler einmal mehr in die Arme der AfD treibt.

 

Rechtsstaaten sind jedoch eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften Europas und, wo es sie sonst

noch gibt, der ganzen Menschheit. Verstöße gegenüber der Rechtsstaatlichkeit gibt es in alle autoritären Regimen wie in China und Russland. Wenn solche Verstöße in freiheitlich-demokratischen Staaten geschehen, protestieren alle gut informierten Bürger mit Zivilcourage wegen dieser Verletzungen der Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit.

Es ist also nicht nur dumm, sondern vollkommen verantwortunslos, dass eine Bundesregierung den deutschen Rechtsstaat, zu dem sie von der Verfassung her verpflichtet ist, selbst demontiert.